Moin zusammen

Schreibst du gerade einen Songs und brauchst Hilfe...?
bornzero
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Moin zusammen

Beitragvon bornzero » So 3. Feb 2013, 12:47

vor drei jahren hätte ich mir auch nicht vorstellen so zu spielen wie ich das heute tue. ich hatte ja fast mein ganzes Leben lang nur Plektrum und E Gitarre gespielt. Ich glaube die veränderung kam wohl aus dem frust heraus es nicht geschafft zu haben mein solo projekt Dein Schatten auf die Bühne zu bekommen. 1,5 Millionen möglichkeiten gibt es im net das Album "Das Ewige Eis" down zu loaden habe ich mal gegoogelt, und 75, 95 Euro kostet mittlerweile bei amazon meine CD t u r b o l a n c e. Schweiß und vor allem der verlust von partnerschaften war der Preis. Die Akustiksache, alles neu zu entdecken und nicht zu schauen was andere machen ist quasi ein neuanfang den ich mache. Ich freue mich wenn ich in einem kleinen club 10 leute begeistern kann und am anderen tag glücklich durch die straßen in einer fremden stadt ziehe.

Ralf
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Re: Moin zusammen

Beitragvon Ralf » So 3. Feb 2013, 13:27

Dein Beitrag beleuchtet eigentlich sehr deutlich das - für mich typisch deutsche - Dilemma des Schwarz/Weiß Sehens ... entweder Akustik ODER E-Gitarre, entweder Plektrum ODER Finger.

Dabei ist die Mischung daraus - wie auch das offen halten für so viel Musikgenres wie möglich - das, was nicht nur die Spieltechnik und den Ausdruck fördert, sondern auch ganz besonders die Kreativität.

Songs, gleich welcher Art, besondere Klangfarben geben. Warum wohl mischen Bands/Gitarristen aus quasi allen Genres zwischen Jazz über Folk bis Progressive Metal sehr oft akustische Gitarren in die Songs? Oder andersherum, warum setzt z.B. Reinhard Mey hin und wieder E-Gitarren auf seinen Studio-Alben ein?

Warum ist ein "Unplugged-Konzert" genauso reizvoll und trotzdem anders als das "reguläre" ... oder eben genau anders herum?

Den einen oder anderen hier im Forum mag es erstaunen ;) , aber ich kann weder ohne E-Gitarre als auch ohne Akustik-Gitarre fremde oder meine "Songs leben", wie auch der Wechsel zwischen Finger-Picking, Plektrum, Plektrum-Picking immer wieder Quelle für Ideen - und für Weiterentwicklung ist.

Und so kann ich sehr gut nachvollziehen, wie du dich dabei fühlst ... Es ist eine andere Welt, eine Parallelwelt, sozusagen "a world within a world".

Und das wichtigste bei den Gigs: Lieber 10 begeisterte Zuhörer als 1000 Dahinhörende ...

Danke für deinen Beitrag!

LG Ralf

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Re: Moin zusammen

Beitragvon DonPedro » So 3. Feb 2013, 18:12

Es gibt Musiker die finden/fanden sich in ihrer Musik und sich auch sehr zufrieden damit.
Ist das eine Frage des Anspruchs ?

Es gibt Musiker die sind ewig Getriebene/Suchende, immer bestrebt "neue Wege" zu gehen.
Ist das eine Frage des Anspruchs ?

Befriedigt derjenige der mit seiner Musik nur 10 Zuhörer trifft einen höheren Anspruch als jener der im Stadion 30.000 trifft ?
Nein, sicher nicht !!!

In der Musik gibt es keine Guten und keine Bösen, sondern nur 12 Töne die man auf viele verschiedene Arten spielen kann.
Ob es gut ist oder nicht entscheidet imemr der der Zuhört :-)
Also bleibt der Schluss: "Man muss besser sein um mehr Zuhörer zu haben" :mrgreen:

Was bleibt ist dann der Neid der dann den "Verlassenen" überfällt - das ist schon brutal wenn man seine Musik veröffentlicht :-(
Noch brutaler unterstrichen durch den Umstand, dass "was gefällt" von Zeitgeist, von Werbung, und soooo vielen anderen Einflüssen abhängig ist ...

Liebe Grüße !
Don

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Re: Moin zusammen

Beitragvon Ralf » So 3. Feb 2013, 18:43

@Peter

Ich fürchte, ich habe mich zu unklar ausgedrückt - und du hast mich deshalb falsch verstanden.

Ich gebe bornzero mit seinem Post ja 100%-ig recht und wollte es nur unterstreichen. Dadurch, dass er nach längerer Zeit wieder zurück zur 1-Band-Acoustic-Band gekommen ist, ist eine Weiterentwicklung, weil die Erfahrungen von "damals" mit in sein Spiel einfließen - aber das Reich der Solo-Akustik quasi neu entdeckt.
Ob er damit nun weniger oder mehr Leute erreicht, ist doch völlig unerheblich, so lange er sich dabei wohl fühlt - und das tut er doch :)

Anspruch? Das ist eine Sache, mit der man selbst ins Reine kommen muss. Aber etwas neu zu entdecken, was einem gefällt und in sein Spiel einfließen lassen, hat doch nichts mit "sich untreu werden" zu tun. Selbst wenn es nur eine in Feinheiten geänderte Akkord-Progression in einem seit Ewigkeiten gespielten Song ist (a-C-D wird zu a7-C7-D5) oder ein geändertes Picking, und eben nicht mehr auf E-Gitarre sondern auf Akustik, ist auch das eine Weiterentwicklung.

Es gibt so viel, was ich toll finde - und nicht kann ... aber es ist genau eben nicht mein Ding, das bin mich nicht ... Dann höre ich mir das auf Konzerten und Alben an und habe ggf. Respekt ... und zu mir sage ich, Wiethoff, bleib bei deinen Leisten und bleib dir treu ... was nicht heißt, dass ich nicht weiter wie ein Schwamm das ein oder andere aufsauge ... aber das muss zu mir passen.

So weit sind wir doch gar nicht auseinander, oder?

LG Ralf

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Re: Moin zusammen

Beitragvon DonPedro » So 3. Feb 2013, 19:21

nein Ralf ich hab dich nicht falsch verstanden !
Ich wollt dir auch nicht widersprechen, mein voriges Post drückt nur mein Empfinden aus.

Es gibt z.B. soviele unzufriedene Jazzler, die von sich überzeugt sind aber nichts zum Beissen haben.
Die schauen dann auch oft neidig in Richtung "Lady Gaga" und Konsorten ...

Ich mein halt wer was zum Beissen braucht der ein wenig blöde wenn er sich nicht nach dem Mainstream richtet.
Wer Musik als Hobby betreibt sollte ja bereits satt sein :-) und hat allen Grund glücklich zu sein.

Was gibt es schöneres als nicht abhängig zu sein vom Erfolg der Musik :-)
Liebe Grüße !
Don

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Re: Moin zusammen

Beitragvon Ralf » So 3. Feb 2013, 19:26

nein Ralf ich hab dich nicht falsch verstanden !
Ich wollt dir auch nicht widersprechen, mein voriges Post drückt nur mein Empfinden aus.

Es gibt z.B. soviele unzufriedene Jazzler, die von sich überzeugt sind aber nichts zum Beissen haben.
Die schauen dann auch oft neidig in Richtung "Lady Gaga" und Konsorten ...

Ich mein halt wer was zum Beissen braucht der ein wenig blöde wenn er sich nicht nach dem Mainstream richtet.
Wer Musik als Hobby betreibt sollte ja bereits satt sein :-) und hat allen Grund glücklich zu sein.

Was gibt es schöneres als nicht abhängig zu sein vom Erfolg der Musik :-)
Liebe Grüße !
Don
:)

Wie recht du hast!

LG Ralf

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Re: Moin zusammen

Beitragvon JamesPartoir » Mo 4. Feb 2013, 20:26

"Was gibt es schöneres als nicht abhängig zu sein vom Erfolg der Musik"...

Ich denke, das kommt dann auch immer auf denjenigen an, der die Musik macht. Es kann auch schön sein, wenn man abhängig vom Erfolg seiner Musik ist, insofern denn Erfolg besteht,
Abgesehen davon, wirds zu einem Problem, wenn der Beruf, Musik zu machen, die einzige Sache ist, die einen als Beruf erfüllt und man sich nicht vorstellen kann, irgend etwas anderes zu machen und dabei glücklich zu sein/bzw. andere Menschen glücklich zu machen.

Ist was Wahres dran, was du da schreibst, aber das kann man nicht auf alle beziehen....Naja, bei was kann man das schon =D

Lieber Gruß,
-Johannes-
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Re: Moin zusammen

Beitragvon DonPedro » Mo 4. Feb 2013, 20:59

Es ist gut wenn auch heute noch die jungen Leute ihren Traum leben !
Sie tun mir nur manchmal leid weil es heute nicht mehr soviele Möglichkeiten für Musiker gibt :-(

z.B.:
"Tonstudios" - da gabs früher viele gute Studiomusiker... heute wird vieles von vielen mit VST's eingespielt :-(
"Kleine Veranstaltungen" - früher wurde schon mal gerne eine ganze Band gebucht, heute macht das oft ein Alleinunterhalter mit seiner "Herz-Lungenmaschine" - ist ja auch billiger ...
"Topbands" - das Überangebot an sehr guten Musikern drückt den Preis für Musiker
"Tonträger" - Die CD ist bald tot, früher konnte man vom Verkauf leben.

Hier mal eine kleine Kalkulation:
Ein Selbständiger Musiker braucht in Österreich zum Überleben mind. 30.000 € Jahresumsatz.
Abzüglich Steuern, Soz.Vers.Beiträge, Fahrtkosten, Instrumente+Technik und sonstiger Ausgaben bleiben dann
bestenfalls ca. 20.000 € Netto !

In Österr. bekommt ein normaler Arbeiter/Angestellter 14 Monatsgehälter (inkl. Weihnachts u. Urlaubsgeld)

also zum Vergleich die 20.000€ durch 14 Monatsgehälter macht dann - ca. 1.400 € Monatsgehalt ...

Einen Topmusiker (Oberliga) bekomm ich derzeit um 200 bis 300 € pro Auftritt ...
Also der Topmusiker braucht im Jahr mind. 100-150 Auftritte um Überleben zu können ... Prost Mahlzeit !
Die Betonung liegt dabei auf "Überleben" ... wer will schon mit nur 1.400€/Monat leben ... ?

Also echt ein hartes Brot für Musiker in Zeiten wie diesen !
Drum arbeiten auch einige Musiker die ich kenne nebenbei als Bühnentechniker, Tontechniker, Aufnahmetechniker, Gesangslehrer, Instrumentenlehrer, usw. um halbwegs über die Runden zu kommen.

Lg
Don

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Re: Moin zusammen

Beitragvon JamesPartoir » Mo 4. Feb 2013, 22:06

Naja, da gibt es verschiedene Kalkulationen.
Deine entspricht zum Beispiel nicht der meinen. Ich habe da bestimmte Ansprüche.. oder eben halt auch gerade nicht, die das bei mir (ich rede hier auch wirklich nur von mir) als alleine stehenden Menschen anders aussehen lassen.
Das mit den 200-300 pro Auftritt für einen Top-Musiker stimm allerdings auch nicht. Solche hatten wir bei uns (in einer kleinen Gemeinde gebucht) und die verlangen deutlich mehr >600/700 für einen Auftritt.

Am Ende hast du allerdings damit Recht, dass es wirklich ein hartes Pflaster ist, auf dem man sich als Musiker bewegt, aber es ist nicht unmöglich. Viele scheitern zum Beispiel auch an Promotion und kommen nicht zurecht, obwohl sie musikalisch in der oberoberliga spielen. Aber ich denke, dass muss ich hier keinem erzählen ;)

Aber ich will jetzt auch eigentlich gar keine Diskussion anfangen, um welches Thema ging es hier nochmal?!
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Re: Moin zusammen

Beitragvon DonPedro » Mo 4. Feb 2013, 22:21

600-700€ ... hab ja geschrieben "schön wenn auch die Jungen noch ihre Träume leben" :-)

Ja und ich möcht da niemanden seine Visionen rauben !
Bin halt schon länger auf der Welt und drum halt schon mal etwas realer unterwegs ;-)

Liebe Grüße !
Don

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Re: Moin zusammen

Beitragvon JamesPartoir » Di 5. Feb 2013, 19:16

Vielleicht sind die Preise in Österreich anders als bei uns?
Das von mir waren halt keine vagen Angaben sondern dass, was die Musiker als "Gehalt" haben wollten.
Ach und die Fakten, die du bei deiner Kalkulation genannt hast, sind schon richtig, allerdings sind 1400 Euro einfach nur zum Leben ziemlich viel Geld, aber das kommt ganz auf die Ansprüche an, die man an sich selbst und sein Leben hat.
Nur keine Angst, mir raubst du da nicht den Mut mit, falls du Angst hattest, das könnte passieren. ;)

Ich hoffe du weißt, dass ich deine Sicht, die Fakten und das Drumherum akzeptiere, anerkenne und bereits weiß. Ich habe auch mittlerweile viele Kontakte mit Musikern, die erfolgreich sind und auch solchen, die nicht erfolgreich sind, Kontakte mit einem ausgezeichnet ausgestatteten Tonstudio, einen Plan und ich weiß, wie schwer es ist als Musiker über die Runden zu kommen, auch wenn ich noch nicht so lange lebe, wie du. ;)

Aber bevor das hier in eine falsche Richtung ausartet, bleibe ich mal lieber ruhig.
Lieben Gruß,
-Johannes-
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